Schnelle Hilfe für die oberfränkischen Brauereien und ihre Gasthöfe notwendig

17. Februar 2021

Coburg – Oberfranken ist Bierland. Wir rühmen uns zu recht damit, dass wir die höchste Brauereidichte der Welt haben. Uns Ober­fränk*innen werden damit eben nicht nur die Industriebiere der Marktführer angeboten, sondern auch vielfältige regionale Spezialitäten und zunehmend auch moderne Craft-Biere. Bei den Brauereien handelt es sich häufig um kleinere bis mittelständische Familienbetriebe. Das ist oberfränkische Bierkultur.

Es ist gar kein Problem zu einem 50. Geburtstag in kurzer Zeit 50 verschiedene lokale Biere zusammenzustellen und als Präsent zu überreichen.

Damit könnte bald Schluss sein, wenn diese Brauereien und die häufig angeschlossenen Gaststätten die Corona-Krise nicht überleben.

Seit über zwei Monaten gibt es ein Hickhack zwischen der Staatsregierung und dem Bundeswirtschaftsministerium um eine angemessene Hilfe für diese Betriebe. Schon Anfang Dezember gab es erste Beschwerden, dass die Programme von Minister Altmaier die Brauerei­gasthöfe einfach vergessen haben. Das betrifft die November- und Dezemberhilfen. Seit Monaten fließt kein Geld. Nichts geht vorwärts. In der Überbrückungshilfe 3 soll jetzt Abhilfe geschaffen werden. Da geht es aber nicht um Umsatzverluste durch die angeordnete Schließung, sondern nur um Fixkosten. Auch diese Lösung ist nur halbherzig.

Es ist daher äußerst merkwürdig, wenn Wirtschaftsminister Aiwanger, der die Probleme im Bund richtigerweise bei seinem Wirtschafts­ministerkollegen Altmaier verortet hat, nun mit Wahlkampfgetöse daherkommt und wegen eigener Unfähigkeit, das Problem auf bayeri­scher Ebene zu lösen, den Schwarzen Hubert pardon Peter Bundesfinanzminister Scholz zuzuschieben versucht. Am Geld scheitere die Hilfe für die oberfränkischen Brauereien sicher nicht, betonte Olaf Scholz im Gespräch mit Vertretern der BayernSPD.

Lieber Hubert Aiwanger, die oberfränkische SPD fordert Sie auf, vor der eigenen (nieder-)bayerischen Haustür zu kehren. Es ist nämlich höchst unredlich, im Widerspruch zu den Plänen von Markus Söder, der einen längeren Lockdown befürwortet, den Wirten und Brauern Öffnungen zu versprechen, die Sie dann nicht halten können, weil Ihnen der Ministerpräsident in die Parade fährt. Gleichzeitig haben Sie in Bezug auf Hilfsgelder seit über zwei Monaten nichts erreicht.

„Kompetenzgerangel und Ankündigungsminister helfen den oberfränkischen Betrieben nicht,“ sagt Bezirksvorsitzender Jörg Nürnberger und fügt hinzu: „Hubert Aiwanger machen Sie Ihre Hausaufgaben! Prost!“

Die OberfrankenSPD fordert die bayerische Staatsregierung daher auf, ihre internen Zwistigkeiten zu beenden und endlich eine vernünftige Lösung für die vom Lock-Down betroffene oberfränkische Brauwirtschaft zu finden.